Oskar Werner, Brief an Achim Benning, 1978
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Oskar Werner, Brief an Direktor Achim Benning, Schreibmaschine, handschriftlich korrigiert, handschriftlich unterzeichnet, Secretariat Oskar Werner ...Triesen Lichtenstein, 30. 5. 1978. Sehr guter Zustand, gelocht, gefaltet, oben links ehemals geklammert.
Ca. 29,7 x 21 cm. Din A4.
In dem Brief bietet Oskar Werner Achim Benning, damals Direktor des Wiener Burgtheaters an, im Jahr 1979 eine Faustinszenierung an der Burg zur Aufführung zu bringen "...immerhin wärst dann auch Du der Direktor der einen gewissen Oskar Werner nach 15 Jahren wieder an eine Wiener Bühne bringt...". Des weiteren nimmt er bezug auf ein Wiener Dilemma, in dem Benning festsitzt - hier spielt er wohl auf die Kampagne der "Kronen-Zeitung" an, die Benning Vorwarf ...es erbittert uns einfach, daß Benning das von den Linksintelektuellen hochgejubelte, aber vom Publikum abgelehnte deutsche Provinztheater, das eine Fäkalien-Ära des Theaters eingeleitet hat, am Burgtheater aufführen will...". Der Brief ist insgesamt in einem recht drastischen, für Oskar Werner typischen Ton gehalten. So groß sein Genie als Schauspieler war (und es war gigantisch), so übergroß war leider auch sein Ego, und die leisesten Zweifel an seiner Person wurden stets wie eine Majestätsbeleidigung behandelt. Ein seltenes, eindrucksvolles Dokument des Denkens und Schaffens eines der größten deuschsprachigen Schauspieler des 20. Jahrhunderts.
Aus dem Nachlass eines Wegbegleiters von Achim Benning.