Joseph von Führich, Nathans Strafrede und König Davids Sünden, Federzeichnung, nicht signiert, um 1848
€ 1.700.-
Joseph von Führich, Nathans Strafrede und König Davids Sünden, Federzeichnung auf Velin, nicht signiert oder bezeichnet, um 1848.
Sehr guter Zustand, vereinzelt minimal fleckig, rückseitig mit Montagespuren, knapp beschnitten.
Ca. 23,7 x 34 cm (Umrandung der Zeichnung).
Blatt 9 aus der Serie "Denkblätter für unsere Zeiten", erschienen 1856 als Holzstichfolge von 12 Blättern in der k .k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. Der Holzschneider (monogrammist KI) ist unbekannt. Enstanden sind die Zeichnungen wohl deutlich früher, es gibt Probedrucke von 1850 (zu dieser Zeit war Führich nicht in Wien, er floh vor der Märzrevolution 1848 nach Bömen), und einer dieser Probedrucke weist handschriftliche Notizen auf, die auf eine Enstehung der Zeichnungen zur Serie um 1848 hinweisen (vgl. hierzu die Angaben der Sammlungen der Hamburger Kunsthalle zum Holzstich).
Joseph Führich (ab 1861 Ritter von), geboren 1800 in Kratzau, verstorben 1876 in Wien. Studium an der Akademie in Prag, dank Fürst Metternichs Förderung 1829 Romreise, wo er sich den Nazarenern um Friederich Overbeck anschloß. Kurze Rückkehr nach Prag, wo er heiratete, schon 1834 wurde er von Metternich nach Wien gerufen. Von dort aus breitete sich sein Ruf als einer der bedeutendsten Maler religiöser Sujets seiner Zeit rasch über ganz Europa aus. Ein nach ihm benannter Lehrstuhl an der Wiener Akademie wurde eingerichtet, ehe er 1848 für drei Jahre vor der Märzrevolution zurück nach Böhmen floh. Nach seiner Rückkehr wurde er 1861 durch Kaiser Franz Josef in den erblichen Ritterstand erhoben.