Katalog Kunst-Bail

H. Hufnagel, Landung des Zeppelin LZ 3 in München/Oberwiesenfeld am 2. April 1909, Bleistiftzeichnung auf starken Zeichenpapier, signiert, datiert.

Blattgröße ca. 26,5 x 35 cm, Zeichnung ca. 18,5 x 26,3 cm.

Zustand gut, das Zeichenpapier etwas nachgedunkelt, größerer Fleck im unteren weißen Rand, weiters im weißen Rand etwas fleckig und in dem Ecken Nadellöcher. In der Darstellung sauber.

Das Blatt zeigt die um einen Tag verzögert Landung des ersten flugfähigen Luftschiffs (LZ 1 und LZ 2 wurden noch in der Testphase in Friedrichshafen, wo es gebaut wurde, bei Landungen und durch Böen beschädigt) daß sich weiter vom Bodensee entfernen konnte. Imposant war es, 136 Meter lang, fast 12 Meter Durchmesser, angetrieben von zwei Daimler-Motoren mit 200 PS Leistung, in der Spitze 45 Km/h schnell. Am ersten April startete es zur ersten "Fernfahrt" nach München, wo die Besatzung um Graf Zeppelin zum Weißwurstfrühstück mit Prinzregent Luitpolt erwartet wurde. Es war alles vorbereitet, die Häuser beflaggt, die Kinder hatten schulfrei, Postkarten waren gedruckt worden, aber als Zeppelin um 9 Uhr in München ankam, konnte er zwar einige beeindruckende Flugmanöver vorführen, landen jedoch konnte er nicht, der Wind war zu stark, der Zeppelin wurde abgetrieben. Von München aus ging es nach Erding, verfolgt von zahlreichen Fahrzeugen (u.a. von Prinz Ludwig Ferdinand), sogar ein Sonderzug wurde eingesetzt. Mehrere Landeversuche scheiterten, schließlich gelang die Landung in der Nähe von Dingolfing. Am nächsten Tag, bei besseren Windverhältnissen, landete der Zeppelin schließlich in München, und das Weißwurstfrühstück konnte nachgeholt werden. Vorliegende Zeichnung ist Zeuge dieses Tages, der für die Menschen jener Zeit, die noch nie ein fliegendes Objekt auch nur annähernd dieser Dimension gesehen hatten, kaum fassbar gewesen sein muß.

Es ist uns nicht gelungen, den Zeichner nachzuweisen, möglicherweise war es ei Architekt oder technischer Zeichner.